„Die Schulabbrecherquote von etwa 10 % in Chemnitz hat mich erschreckt, die ist deutlich zu hoch!“, befand Ruscheinsky vergangene Woche in den solaris Jugend- und Umweltwerkstätten (solaris JWS). Als Träger der freien Jugendhilfe der Stadt Chemnitz hatte solaris FZU die neue Bürgermeisterin des Dezernates 5 eingeladen. Vor Ort machte sie sich ein Bild, wie hier außerschulische Kinder- und Jugendarbeit geleistet wird und besuchte einen Projekttag von Schülerinnen und Schülern der Pablo-Neruda-Grundschule Chemnitz, der in den solaris JWS durchgeführt wurde.
In den vier Werkstätten Chemie, Papier, Technik und Elektronik stellten die Kinder beispielsweise eigene Knetseife her oder produzierten selbst Trickfilme. Als eine der ersten erlebte Frau Ruscheinsky damit das auch mit Hilfe von öffentlichen Fördermitteln renovierte Chemie-Kabinett, das nun mit innovativer Ausstattung und modernen Einrichtungsgegenständen aufwarten kann. Mit Ganztagsangeboten an Schulen, Projekttagen, Schülerwettbewerben und offenen Formaten sowie Lehrerfortbildungen unterstützen die solaris JWS den Bildungsbereich in vielfältiger Form und halfen zudem zahlreichen Schülerinnen und Schülern mit Hausaufgabenhilfe durch die schwere Zeit; das Angebot besteht nach wie vor.
Zwei weitere Herausforderungen, die die neue Sozialbürgermeisterin als wesentlich für ihre neue Aufgabe benannte, sind die relativ geringe Zahl junger Menschen und zu wenig Fachkräfte in der Stadt Chemnitz. Außerdem sei es ihr ein wichtiges Anliegen, niemanden zurückzulassen und benachteiligten Menschen Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Anhand von Projektbeispielen wie TANDEM Sachsen - Stadt Chemnitz oder Young Mobility sowie Schulsozialarbeit und internationalen Kooperationen in Sachen Jugendarbeit – all das gehört bei solaris FZU seit vielen Jahren zum festen Portfolio – wurden hier Perspektiven diskutiert, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu halten und zu stärken.
Diese Mission gewinnt vor dem Hintergrund weiterer aktueller „Superthemen“ wie das Pandemiemanagement, den Umgang mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine oder dem Status von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025, die Frau Ruscheinsky zusätzlich zu den übrigen Aufgabenfeldern ihres Dezernates zu bewältigen hat, noch einmal weiter an Gewicht – alle Seiten waren sich jedoch einig, dass die Aufgaben gemeinsam lösbar sind, wenn die Zusammenarbeit konstruktiv gestaltet wird.