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Schul-Projekttag schafft Forum für Tabuthema "Psychische Gesundheit"

Das Schuljahr biegt auf die Zielgerade ein, es geht auf die Prüfungen zu. Schon immer ist diese Zeit für Schülerinnen und Schüler besonders anspruchsvoll und der Unterstützungsbedarf dementsprechend hoch. Zwei Jahre Pandemie mit Fernunterricht und häuslicher Lernzeit haben die Belastung noch verstärkt.

Doch auch abseits des Lerndrucks haben junge Menschen Themen im Bereich der psychischen Gesundheit, die sie ständig bewegen, etwa soziale Konflikte oder der Kampf mit dem bzw. gegen den eigenen Körper beim Erwachsen werden.

An der Josephinen-Oberschule in Chemnitz haben deshalb die vom externen Träger solaris FZU gGmbH Sachsen entsendete Schulsozialarbeiterin und eine Fellow der Teach First Deutschland gGmbH, die Schülerinnen und Schüler bei Übergängen im Bildungssystem auf unterschiedlichen Ebenen begleitet, in Zusammenarbeit mit der Schulleitung den Projekttag Psychische Gesundheit am 11. April initiiert. Das Ziel: Dem Thema den Tabu-Status nehmen und Aufmerksamkeit widmen, Gesprächsangebote schaffen, Bewältigungsstrategien und Hilfsangebote aufzeigen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Denn: "Psychisch gesund sein" bedeutet mehr als nur "keine Probleme haben".

Verteilt auf drei Etagen in zwei Gebäudeteilen fanden die Schülerinnen und Schüler Stationen mit verschiedenartigen Angeboten vor. Manche dienten zunächst der Erkenntnis bzw. Beratung, etwa in Bezug auf die Themen Essstörung, Selbstverletzung oder Mobbing. Andere Angebote halfen bei der Verarbeitung von Erlebnissen/Zuständen bzw. beim Erlernen von Techniken dafür und boten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken. Kreatives Schreiben, Malen, gemeinsames Musizieren, Gesprächsrunden, aber auch das Erlernen von Selbstverteidigung oder Mentaltechniken des positiven Denkens sind Beispiele hierfür. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten und innezuhalten, wahlweise beim Yoga, in Entspannungskursen oder auch durch körperliche Aktivität beim Boxen.

Die Auslastung der Angebote, die Arbeitsergebnisse und die Flurgespräche zeigten deutlich, wie dankbar die Schülerinnen und Schüler für einen solchen Tag waren. Manche von ihnen nahmen sogar nicht einfach nur teil, sondern hatten sich bereits im Vorhinein gemeldet, um eine Station zu betreuen und sich gezielt auf das dortige Thema vorzubereiten. Somit konnten alle ein positives Fazit aus diesem gelungenen Aktionstag ziehen und etwas für ihren weiteren Lebensweg mitnehmen. Ein ausdrücklicher Dank geht an alle externen Partner, ohne deren Unterstützung ein solcher Tag in dieser Vielfalt und Professionalität nicht möglich gewesen wäre, insbesondere auch der Non-Profit-Organisation Irrsinnig Menschlich e.V., deren informative Wanderausstellung wertvolle themenbezogene Informationen lieferte.
 

Der Projekttag wurde mit Mitteln des Programms "AUF!leben - Zukunft ist jetzt." realisiert. AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.