Dr. Anika Mehlis ist eine von ihnen und hat ihre langjährigen Erfahrungen aus solchen Simulationen in ihrem aktuellen Buch „Wo die Zukunft der Raumfahrt beginnt“ festgehalten. Zur Internationalen Weltraumwoche (04. bis 10. Oktober), die 2025 unter dem Motto „Living in Space“ steht, war sie am gestrigen Sonntag ins Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“ gekommen und hatte Auszüge aus dem Buch vorgestellt.
„Eine Nachricht von der Erde zum Mars würde mehrere Minuten brauchen – diese Zeitverzögerung war zum Beispiel bei unserem Austausch mit dem Kontrollzentrum einprogrammiert. Wir haben uns für den ungefähren Mittelwert von 12 Minuten - je nach Entfernung zwischen Mars und Erde - entschieden“, so Mehlis. In echten Notfällen müsste die Crew also akut wissen, was zu tun ist, da ein Echtzeit-Funkkontakt zur Abhilfe derzeit noch nicht möglich ist. Abseits aller technischen Herausforderungen rund um den Flug an sich und beispielsweise den Betrieb einer Raumstation gelte es, solche vergleichsweise banalen Hürden zu berücksichtigen.
Man müsse kein Superheld sein, um für solche Missionen ausgewählt zu werden. Wichtiger sei es, sich auf dem einen oder anderen Gebiet („In meinem Fall als Umwelt-Ingenieurin die Biologie“) richtig gut auszukennen und diese Qualifikation einzubringen. Aus der Summe der Einzelqualifikationen ergibt sich dann das perfekte Team für die Mission.
Der anschließende Aufenthalt in der Testhalle sowie die Teilnahme an einem simulierten Flug in der neuen Raumkapsel des Kosmonautenzentrums boten dann allen Gästen die Möglichkeit, den kosmischen Nachmittag stilecht abzurunden.


