Waren digitaler Unterricht, Heimarbeit und selbst Videochats unter räumlich durchaus in kurzer Zeit erreichbaren Freunden bisher eher noch Nischenerscheinungen, nahm ihre Bedeutung mit Ausbruch der Corona-Pandemie sprunghaft zu. Zum Nachteil von allen, die mit digitalen Techniken nicht firm sind?
Das belegt die Studie nicht unmittelbar: Von den sogenannten Offlinern, also denjenigen, die keine digitalen Anwendungen nutzen, geben zwei Drittel an, dass der Hauptgrund dafür fehlendes Interesse an dieser Art Medium ist ("Die digitale Welt betrifft mich nicht."). Technische Hürden oder fehlendes Selbstvertrauen bei der Nutzung sind also nicht die Hauptprobleme dafür, wenn bspw. Senioren auf digitale Technologien verzichten. Für alle anderen, die wollen, aber nicht so richtig wissen, wie sie anfangen sollen, haben wir in unserer Digital-Bar einige Tipps zusammengestellt.
Die versierteren Nutzer sind viel in sozialen Netzwerken unterwegs - insgesamt trifft das auf 78 % der Befragten zu, wobei durchschnittlich drei verschiedene Netzwerke parallel genutzt werden. Gerade bei den Jüngeren steht hier die Thematik "Datenschutz" jedoch meist hintenan. Hier finden Kinder und Eltern Ansatzpunkte für die Beurteilung der verwendeten Messenger-Dienste und Internetanwendungen.
Außerdem zeigt sich, dass die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien nicht so schnell zunehmen wie ihre Nutzung. Es lohnt sich also, sich erfahrene Nutzer*innen zu Beginn an die Seite zu holen bzw. sich genau über Vor- und Nachteile verschiedener Angebote zu belesen.
In Bezug auf die Arbeitswelt fällt auf, dass Digitalisierung nicht das Allheilmittel bzw. kein Selbstzweck ist: Zwei Drittel aller befragten Berufstätigen und Befragten in beruflicher Ausbildung geben an, dass sie nicht einmal teilweise Telearbeit, Homeoffice oder mobiles Arbeiten nutzen - und zwar, weil es der Beruf oder das Unternehmen nicht ermöglichen bzw. der/die Vorgesetzte nicht unterstützen. Sowohl die Art der Tätigkeit als auch die fehlende Infrastruktur stehen dem entgegen.