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Erste Deutsche war privat im All

Bislang waren 12 deutsche Männer im Weltall, aber noch keine Frau. Als groß angelegten Versuch, das zu ändern, fallen einem die 400 Teilnehmerinnen ein, die sich 2016 auf den Aufruf der Initiative "Die Astronautin" bewarben. Ziel war der Flug der ersten deutschen Frau auf die internationale Raumstation ISS.

Auch eine Chemnitzerin, Dr. Thorid Zierold, Ehrenkosmonautin im  Kosmonautenzentrum Sigmund Jähn, schaffte es immerhin unter die letzten 86. Die Anwärterinnen Insa Thiele-Eich und Suzanna Randall gewannen, doch die spendenbasierte Unternehmung scheiterte. Ebenso endete ein ESA-Auswahlverfahren 2022 lediglich damit, dass in Deutschland zwei ESA-Reserve-Astronautinnen nominiert wurden.

Doch nun ging alles ganz schnell. Denn inzwischen werden private Raumfahrtunternehmen nicht nur durch staatliche Raumfahrtagenturen beauftragt. Vom 01. bis 05. April 2025 gelang es der 29-jährigen, in Berlin geborenen Rabea Rogge eher per Zufall, erste Deutsche im All zu werden. Für ihre auf private Einladung geschehene Mission "Fram2" hat ein Milliardär das Raumfahrtunternehmen SpaceX für einen Flug ins All gechartert. Der er in China geborene Malteser Chun Wang, der mit Kryptowährungen reich wurde, war als Kommandant der vollautomatischen Crew-Dragon-Kapsel mit an Bord. Die vierköpfige Besatzung komplettierten die Polar-Filmemacherin Jannicke Mikkelsen aus Norwegen und der Polar-Guide Eric Philips aus Australien. Deren Vorbereitung dauerte nur wenige Monate. Sie flogen wie geplant auf einer Erdumlaufbahn über die Polarregionen der Erde.

Nach "Inspiration4" 2021 und "Polaris Dawn" 2024 – beide ebenfalls von SpaceX durchgeführt – gab es nun den dritten All-Ausflug mit einer Crew, zu der kein ausgebildeter Astronaut zählte. Dennoch hat die private Raumfahrerin Rabea Rogge, die sich übrigens zeitgleich mit vier weiteren Frauen im All aufhielt, ein Stück deutsche Weltraumgeschichte geschrieben. Nachdem vor 62 Jahren mit der Kosmonautin Valentina Tereschkowa als erster Frau überhaupt und vor 47 Jahren mit dem ersten Deutschen, Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn, Pioniere ins All flogen.

Hauptberufliche Astronautinnen aus Deutschland gibt es also auch im Jahr 2025 leider nicht. Mit der Eignung eines Menschen für die berufliche Raumfahrt beschäftigt sich der der Vortrag „Ich wär’ so gern ein Astronaut“ am 12. April um 15.00 Uhr im Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“. Der Eintritt ist frei, jedoch bitten wir um Anmeldung unter 0371 – 36 85 840 oder unter  epz@solaris-fzu.de.


Bild: © NASA