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Kautschuk – die Tränen des Baumes

Kautschuk ist - in verarbeiteter Form - aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Ob als Matratzenschaum, Radiergummi, Luftballon oder Dichtungsgummi - die Endprodukte setzen wir überall wie selbstverständlich ein. Doch was ist eigentlich Kautschuk und woher kommt er? Am heutigen Weltkautschuktag werfen wir einen genaueren Blick darauf.

Das Wort stammt aus einer Sprache der Indianer. „Cao“ heißt Baum und „Ochu“ Träne. Kautschuk ist also die Träne/der Saft eines bestimmten Baumes. Ursprünglich kommt der Baum aus dem Amazonas in Südamerika. Unter seiner Rinde hat er Röhrchen, die den Saft aus den Wurzeln zu den Blättern tragen. In diesem Saft sind ungefähr zwei Drittel Wasser und ein Drittel Kautschuk. Geerntet wird er – und das haben schon die Indianer so gemacht – indem die Rinde schräg eingeschnitten und ein Gefäß darunter gehangen wird. So fließt der Saft in das Gefäß und kann im Anschluss weiter verarbeitet werden.

Um Stoffe wasserdicht zu machen, nutzte man bis zur Entdeckung der Kautschuk-Säfte Bienenwachs. Beides wird auf die entsprechenden Stellen gestrichen. Erst 1839 kam es zum Durchbruch des Kautschuks. Charles Goodyear entwickelte ein Verfahren, welches den Kautschuk widerstandsfähiger machte. So entstand der Gummi, den wir heute zum Beispiel als Autoreifen oder Haushaltsgummis kennen.

Durch die vielen Möglichkeiten, den Gummi zu verwenden, entstanden viele große Kautschuk-Plantagen auf der ganzen Welt. Dadurch wurden natürliche Wälder verdrängt. Plantagen wurden auch an Orten errichtet, die für diese Pflanzen nicht geeignet sind. Entweder sie sind zu trocken, zu kalt oder die Winde sind zu stark. Außerdem begünstigen Monokulturen an Steilhängen Erdrutsche und auch Schädlinge breiten sich schneller aus. Es gibt aber bereits erste Lösungsansätze: Mischkulturen mit Tee, Kaffee oder Kakao.

Weitere Infos zum Kautschukanbau und dessen ökologische, soziale, wirtschaftliche und politische Probleme findest du  hier.

 

Quelle Bild Kautschukbaum:
Von PRA - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9038298