Zum Produkterfolg trug die Werbefigur Fewa-Johanna bei, die sogar über die politischen Systeme hinweg Kultstatus behielt. Im heutigen solaris Technologie- und Gewerbepark an der Neefestraße erinnern verschiedene Informationstafeln an die Standorttradition inkl. XXL-Fewa-Brettspiel am Deutschen SPIELEmuseum (siehe XXL-Variante auf Tischtennisplatte im Bild).
Geboren am 11. Januar 1897 in Rosenfeld / Württemberg studierte Heinrich Bertsch an der Technischen Hochschule Stuttgart (1919-1921) und promovierte 1922 zum Doktoringenieur. Nach ersten Anstellungen in Stuttgart und Dresden erhielt er 1924 eine Stelle als Chemiker bei der Hermann Theodor Böhme AG in Chemnitz. Der große Erfolg von Fewa führte 1935 zum Einstieg des Henkel-Konzerns bei Böhme und zur Gründung der Böhme-Fettchemie, deren Vorstand Bertsch fortan angehörte, ehe er im Oktober 1941 in den Vorstand von Henkel wechselte. Dort war er mit der Leitung der mitteldeutschen Werksgruppe von Henkel betraut, zu der neben Böhme-Fettchemie auch das Persil-Werk in Genthin und die Deutschen Hydrierwerke in Rodleben gehörten.
Nach dem 2. Weltkrieg blieb Bertsch als einziger führender Henkel-Manager in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Er übernahm die Leitung der Böhme-Fettchemie und 1946 auch die der gesamten nach dem Volksentscheid in Sachsen verstaatlichten Chemie-Industrie in Sachsen. Anfang 1949 stieg er zum Leiter der Hauptverwaltung Chemie der Deutschen Wirtschaftskommission der SBZ auf. 1950 wurde Bertsch zunächst nebenamtlich zum Professor für chemische Technologie an der Humboldt-Universität zu Berlin ernannt. 1953 fand er Aufnahme in die Deutsche Akademie der Wissenschaften (DAW) und war bis zu seiner Pensionierung 1963 hauptamtlicher Direktor am Akademie-Institut für organische Chemie sowie ab 1958 außerdem Direktor des neugegründeten Instituts für Fettchemie, Herausgeber des Chemischen Zentralblattes und Direktor des Instituts für Dokumentation. In der DDR wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Bildquelle Dr. Bertsch: Sächsisches Staatsarchiv