Vor allem die Jugend, die in einer hochtechnisierten deutschen Gesellschaft aufwächst, verwendet zumeist (eingedeutschte) englische Begriffe: es wird gepostet und geliked, manche Aufgaben sind tricky und gute Freunde werden gerne mal als "Bro" oder "Buddy" bezeichnet, gesammelt gerne auch als "BFF - Best Friends forever". Dabei umfasst der deutsche Wortschatz aktuellen Schätzungen zufolge immerhin bis zu einer halben Million Wörter, von denen in der aktuellen Duden-Ausgabe etwa 148.000 in ihren Grundformen notiert sind.
Benannt ist dieses Wörterbuch der deutschen Sprache übrigens nach seinem Erfinder bzw. Erstautor, dem Sprachforscher Dr. Konrad Duden (1829 - 1911). Nach Angaben der Bundesregierung sprechen heute weltweit etwa 130 Millionen Menschen Deutsch - das wiederum meint in seiner ursprünglichen Wortbedeutung vermutlich "Volk"/"volksmäßig".
Nach Meinung des deutschen Komikers Jochen Malmsheimer hingegen meint deutsch "einfach" und entfaltet dadurch auch eine integrative Wirkung. Warum hat sich dann die Redewendung "Deutsche Sprache - schwere Sprache" im Volksmund gehalten? Vielleicht, weil die zunehmende Durchsetzung des Deutschen mit Fremdwörtern so manchen in ihrer korrekten Verwendung vor Herausforderungen stellt. Unrühmliches Beispiel sind hier die Fußballkommentatoren: Floskeln wie "Die ganze Woche haben sie trainiert und geübt", "Sie werden trainiert und gecoacht von..." oder "Die Mannschaft hat gekämpft und gefightet" sind an der Tagesordnung. Auch dafür gibt es ein - bezeichnenderweise englisches - Wort: "Bullshit-Bingo".
Manchmal ist es aber vielleicht auch gut so, dass der ursprüngliche Wortsinn gar nicht mehr geläufig ist - sonst müssten alle potenziell Infektiösen derzeit mindestens 40 Tage in Quarantäne.
Ein Grund mehr, am heutigen Ehrentag der deutschen Sprache einen genaueren Blick auf unseren Wortschatz zu werfen. Mehr zum Aktionstag gibt es auf der Webseite des Vereins Deutsche Sprache.