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Unterstützung für acht weitere Jahre und „Corona-Zuschuss“

Das Mehrgenerationenhaus Chemnitz erreichte diese Woche eine positive Nachricht: Die Angebote bleiben für einen langen Zeitraum weiter bestehen.

Kennen Sie Ihre Nachbarn? Finden sich in Ihrem Bekanntenkreis auch Menschen, die deutlich älter oder jünger sind als Sie? Gerade in größeren Städten werden diese Fragen von einem immer größeren Teil der Bevölkerung mit „Nein“ beantwortet. Zudem steigt die Zahl der Single-Haushalte in Deutschland seit Jahren, weswegen so mancher Experte eine Vereinsamung oder zumindest Anonymisierung der Gesellschaft prophezeit. Wenn man doch einmal auf Hilfe angewiesen ist, kann das schnell zum Problem werden.

Mehrgenerationenhäuser wie das in Chemnitz beweisen seit Jahren, dass es auch anders geht. So sind in der Irkutsker Straße 15 das  Kinder- und Familienzentrum Kappelino, das  Kinder- und Jugendhaus solaris-TREFF sowie der  Stadtteiltreff Kappel, der vorwiegend von der Generation Ü50 genutzt wird, unter einem Dach als  Mehrgenerationenhaus verbunden. Auch wenn unter den Einschränkungen, die durch das Corona-Virus hervorgerufen werden, das Miteinander und die Gemeinschaftlichkeit nicht mehr ohne Weiteres möglich sind, können Mehrgenerationenhäuser etwas gegen die Vereinsamung tun: So  singen etwa die in Notbetreuung befindlichen Kinder gemeinsam ihren Erzieherinnen des Kinder- und Familienzentrums Kappelino seit 17. April jeden Freitag unter freiem Himmel und mit corona-konformem Abstand für und mit den Menschen der benachbarten Senioren-Wohnanlage das Lied der Woche, auf das sich alle Beteiligten mit Liedtext vorbereiten – ein voller Erfolg von Anfang an.

Umso erfreulicher war nun die Nachricht, dass das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus ab dem 01.01.2021 für weitere acht Jahre verlängert wird – so eine lange Förderperiode hat es bisher in der Programmgeschichte nicht gegeben! Trotz der corona-bedingten Einschränkungen sind die Einrichtungen weiter fest entschlossen, auch und gerade in dieser schweren Zeit ihre Angebote so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Dafür gibt es nun jede Menge Unterstützung. Aus dem „MGH-Corona-Projekt“ des Bundesfamilienministeriums erhalten die Häuser jeweils bis zu 1.000 € für die Umstellung ihrer Angebote auf „coronafreie Kommunikation“. Zudem gibt es beratende Unterstützung.

Damit kann das Motto der neuen MGH-Förderperiode „Miteinander – Füreinander“ trotz aller aktuellen Einschränkungen bestmöglich umgesetzt werden!