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Zurück in die Zukunft – Jähn-Aktionstage begeistern Chemnitzer

"Da werden Erinnerungen wach" - hätten wir für jedes Mal, als dieser Satz am vergangenen Wochenende gefallen ist, einen Strich gemacht, hätte ein A4-Blatt vorne und hinten ganz sicher nicht ausgereicht.

Menschen aller Generationen strömten von Freitag bis Sonntag ins Kosmonautenzentrum "Sigmund Jähn", das seit 1964 (zunächst noch unter anderem Namen) große und kleine Gäste unter anderem mit simulierten Raumflügen für die Welt außerhalb unserer Erde begeistert. Nun werden die Raumkapsel und das zugehörige Raumfahrtprogramm erneuert, um dem Publikum ab kommendem Jahr eine deutlich zeitgemäßere und interaktivere Variante bieten zu können.

Doch zuvor wurden noch einmal die Raumfahrt-Programme aus den Jahren 1978 und 1989 sowie das aktuelle angeboten. Während die Crew typischerweise von Kindern und Jugendlichen der AG Stammpersonal gebildet wird, schlüpften für die "Nostalgieflüge" ehemalige "Stammis" noch einmal in ihre Rollen als Kommandant, Bordarzt, Funker oder Astronom - manch einer hatte den Text noch ziemlich gut drauf. Eine Frau saß sogar ihrem "Alter Ego" gegenüber, da die Rollen in den Flugprogrammen (z.B. Flugleitzentrale Karl-Marx-Stadt oder Besatzung Orbitalstation Interkosmos) damals ebenfalls von Kindern eingesprochen wurden. Eine echte Zeitreise also.

Zudem gaben verschiedene Referenten am vergangenen Freitag spannende Einblicke in die Historie und aktuelles Geschehen rund um die Raumfahrt. Einen alternativen Blick auf das Thema bot am Samstag Hendrik Ridder, der mit seinem Projekt einer zweieinhalb Meter langen Wasserrakete, die als fliegende Wetterstation fungiert, in diesem Jahr den Bundessieg beim Wettbewerb  „Jugend forscht“ errungen hatte.

Weiterhin gab es an diesem Tag für alle Schulanfänger die Möglichkeit, kostenlos an einem simulierten Raumflug teilzunehmen. Anschließend erhielten sie noch eine kleine, thematisch passend gestaltete Zuckertüte.

Doch auch das Kosmonautenzentrum selbst, seit 2001 In Trägerschaft der solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen, wurde beschenkt. Aus dem Nachlass von Achim Zickler, der als Chefentwickler die Multispektralkamera MKF 6 ins Leben rief und leider Ende 2019 verstarb, erhielt die Einrichtungen einen umfassenden und teils exklusiven literarischen Fundus zu allem, wofür das Herz des Raumfahrt-Liebhabers schlägt.

Den dritten der Sigmund-Jähn-Aktionstage am Sonntag eröffnete der  Kinderhort Kappelino aus der Valentina-Tereschkowa-Grundschule mit einer galaktischen Tanzdarbietung. Anschließend wurde der Niedrigseilparcours hinter dem Innenhof für die öffentliche Nutzung freigegeben und erfreute sich sogleich großer Beliebtheit. Die Anlage konnte mit finanzieller Unterstützung durch die Bürgerplattform Chemnitz Mitte-West errichtet werden.

Ein buntes Begleitprogramm aus kosmischem XXL-Spiel, Glücksrad, Bastelangeboten sowie den bekannten Raumfahrer-Tests rundeten das Besuchserlebnis ab.

Das Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“ sowie solaris FZU bedanken sich bei allen Unterstützern, die mit ihrem beispiellosen Einsatz drei tolle Tage im Dienste der Raumfahrt möglich gemacht haben.

Details und visuelle Eindrücke gibt es  hier am unteren Ende der Seite.