Details

Mail Art: Wie Kunst Ländergrenzen und Meere überwindet

Wer freut sich in Zeiten übervoller E-Mail-Postfächer und ständig aufploppender Push-Nachrichten auf dem Handy nicht mal über einen analogen Gruß im Briefkasten? Insofern ist der rund sechs Jahrzehnte alte Kunststil "Mail Art" aktueller denn je. Wenn zwischen Rechnungen und Werbeprospekten mal ein lieber, persönlicher, kreativer Gruß auftaucht, kann das die persönliche Bindung stärken.

So geschehen unlängst in der  Chemnitzer Kunstfabrik: Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten Kenntnis davon, dass eine ehemalige Kollegin gerade in den Vereinigten Staaten von Amerika weilt. Stilecht entschieden sie sich für einen künstlerischen Gruß nach dem Mail-Art-Prinzip: Kleinformatige Kunstwerke bzw. kreative Sendungen werden postalisch mit unkommerzieller Absicht verschickt. Der Empfänger kann, muss aber nicht antworten.

Die Mailkünstler bilden eine Gemeinschaft, die jedem offensteht, einerlei ob er sich als Nicht-Künstler oder als Künstler begreift. So half dieses Format beispielsweise im "Corona-Jahr 2021", Einsamkeit entgegenzuwirken. Auch wenn Einsamkeit im aktuellen Fall nicht als Motiv für die Antwort der Kollegin zu vermuten ist, folgte diese umgehend in Form eines gereimten, kurzen Erfahrungsbericht des Aufenthaltes und einer ergänzten Zeichnung.

Merke: Sowohl Kunst als auch Kontakt halten über viele tausend Kilometer hinweg kann so einfach sein und doch so viel Freude bereiten!