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Projekttreffen zeigt Bedeutung emotionaler Intelligenz

Wer kennt sie nicht, die Klischees über aufbrausende, temperamentvolle Südländer oder eher kühle, reservierte Nordlichter? Wenn Menschen aus verschiedenen Regionen, Kulturen oder mit unterschiedlicher Herkunft aufeinandertreffen und ggf. Sprachbarrieren die Verständigung zusätzlich erschweren, ist es von Vorteil, wenn die beteiligten Personen über Fähigkeiten verfügen, dank derer dennoch eine Verbindung in der Gruppe entstehen kann. Die Äußerung von Emotionen bietet hier eine alternative Möglichkeit, sich mitzuteilen bzw. hilft den anderen, in benötiger Weise zu reagieren.

Einen Kurzlehrgang dazu erlebte diese Woche eine Gruppe internationaler Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erasmus+-Projektes  Z.E.U.S. (Zooming Expressions Unitary Study) aus Nordmazedonien, Italien, Rumänien und Deutschland. Gemeinsam wurde das Konzept des "Emotions-Quotienten" (in Anlehnung an den Begriff "Intelligenz-Quotient") als Teil der Fähigkeit "emotionale Intelligenz" diskutiert, also die Fähigkeit, Emotionen bei sich und anderen "richtig" wahrzunehmen bzw. einzuordnen und zielführend zu reagieren.

Nach einer theoretischen Einführung erlernten die Teilnehmenden in praktischen Übungen Techniken, die ihnen beim Aufbau dieser Fähigkeiten helfen. Auch in der Kinder- und Jugendarbeit ist dieses Thema von enormer Bedeutung, da Kinder je nach Alter ihre Emotionen noch nicht bewusst in verschiedenen Kontexten steuern bzw. der Übergang ins Erwachsenenalter mitunter temporäre "emotionale Turbulenzen" verursacht. Pädagoginnen und Pädagogen sind hier gefordert, in geeigneter Weise zu reagieren - insbesondere dann, wenn verschiedene Kulturen und Temperamente aufeinander treffen.

Alltagsnah kann dies beim Spiel "Activity" beobachtet werden: Hier geht es darum, dass eine Person ihren Teammitgliedern Begriffe pantomimisch, durch Umschreiben oder malend darstellt und das Team raten muss, worum es geht. Zum Seminarauftakt traten die Teams entsprechend ihrer Nationalität gegeneinander an, um Unterschiede im Ausdruck der verschiedenen Kulturen beobachten zu können. Nicht nur wegen dieses spielerischen Beginns wurde das  Deutsche SPIELEmuseum als Veranstaltungsort gewählt, dem an dieser Stelle herzlich für die Ermöglichung und Begleitung dieses tollen Erlebnisses gedankt sei.

Bis zur Abreise der Teilnehmenden dauerten die Diskussionen und der Erfahrungsaustausch in den Gruppen auch abseits der offiziellen Seminarzeiten an, sodass jeder reich an Erkenntnissen in sein jeweiliges Heimatland zurückkehrte - ein wichtiger Beitrag zur internationalen Verständigung über Ländergrenzen hinweg, der gerade in diesen Zeiten von enormer Bedeutung ist.