Archiv Details

Tradition trifft Moderne: "Kosmo"-Jubiläum verbindet Generationen

Gut 600 Menschen allen Alters strömten am vergangenen Samstag ins Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“, um die Feier zum 60-jährigen Bestehen der Einrichtung mitzuerleben. Schon am Vormittag waren etwa 50 Kooperationspartner, Nachbarn und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Bildung und Kultur unserer Einladung gefolgt und gratulierten der einmalig über Generationen hinweg von Kindern für Kinder betriebenen Raumfahrteinrichtung, darunter Oberbürgermeister Sven Schulze sowie – per Videobotschaft – der deutsche Physiker und Astronaut Reinhold Ewald.

Nach dem tänzerischen Auftakt des  Kinderhorts Kappelino der Valentina-Tereschkowa-Grundschule hieß der Geschäftsführer der Trägerorganisation solaris FZU gGmbH Sachsen alle herzlich willkommen und schilderte die nicht zuletzt Sigmund Jähn, seit 45 Jahren Namensgeber, gewidmeten Bemühungen, das bei laufendem Betrieb der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung herausfordernde Planungs- und Baugeschehen zum Erfolg zu führen. Vom Ergebnis konnten sich die Gäste alsbald überzeugen. Denn die ersten drei neuen Raumflüge „Mit der Stammbesatzung ins All“ im komplett überarbeiteten Simulationsraum waren für diese reserviert.

Am frühen Nachmittag gab Michael Zuber, Direktor des Museums und Archiv für Raumfahrtgeschichte in Feucht (Bayern), in seinem Vortrag einen kurzweiligen Einblick in das Jahrhundertwerk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ des deutsch-rumänischen Raumfahrtpioniers Hermann Oberth (1894-1989). 1923 in einer Auflage von 2.000 Exemplaren erschienen, veröffentlichte er dort seine visionären Thesen zur Entwicklung der Raumfahrt und bündelte Skizzen, Untersuchungen und Visionen von Raketen, Raumstationen und Sonden. Was gemessen an den damaligen Lebensumständen als völlig illusorisch und abgehoben galt, wurde weniger als 50 Jahre später nicht nur einmal Realität.

Zum Schluss übergab Zuber das signierte Werk, welches er als den „Zündfunken der Raumfahrt“ bezeichnete, in den Bestand des  Kosmonautenzentrums „Sigmund Jähn“ – nicht das einzige, besondere Geschenk für das „Kosmo“ an diesem Tag, wofür wir allen nochmals herzlich danken!

Den krönenden Abschluss der öffentlichen Veranstaltung bildete in guter Tradition ein Modellraketen-Start in Zusammenarbeit mit der AG Raketenmodellsport und dem Raketenmodellsportclub Sachsen e.V. Parallel zur Festveranstaltung drehte übrigens ein eigens für diesen Anlass gestaltete Jubiläumsrakete, gezogen von der heuer 70-jährigen Jubilarin Parkeisenbahn Chemnitz, im Küchwald seine Runden. Bastel- und Kreativangebote des Projekts  TANDEM sowie die besondere Möglichkeit, mit ehemaligen Mitgliedern der AG Stammpersonal und des Förderkreises, „altes“ Wissen zu testen, rundeten den Nachmittag, bei dem für jeden etwas dabei war, gelungen ab.

Ein herzlicher Dank gilt allen Unterstützern sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz diese tolle Veranstaltung erst möglich gemacht haben.