Mit Profil+ richten wir uns speziell an Frauen unterschiedlicher Herkunft, die Deutschland als ihren Lebensmittelpunkt gewählt haben und Anknüpfung suchen, um in der Gesellschaft voranzukommen. Das betrifft natürlich einerseits persönliche Fähigkeiten, aber auch soziale Aspekte wie Kontakte oder gesellschaftliche Rollenbilder. Dies war eine Motivation für Konsulin Soper, sich näher über das Projekt zu informieren - der Kampf gegen Fremdenhass sei ein zentrales Thema in ihrem Leben und Wirken.
In dem Mentoring-Projekt bringen wir Frauen, die in der Gesellschaft bereits gut zurechtkommen und Erfahrungen und Kontakte gesammelt haben, als persönliche Ansprechpartnerinnen mit anderen Frauen, die hier noch Unterstützungsbedarf haben (sog. Mentees), zusammen. In regelmäßigen Workshops diskutieren wir aktuelle Themen und geben den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich durch den Austausch weiterentwickeln.
Graziela Hennig, Projektverantwortliche seitens solaris FZU, und Etelka Kobus, Migrationsbeauftragte bei der Stadt Chemnitz, waren sich einig, dass dieses Projekt eine langjährig vorbereitete Herzensangelegenheit sei. Wir hoffen sehr, dass es über die Pilotphase bis Ende des Jahres weiterlaufen kann. Beide würden sich freuen, so den Nutzen über die Stadtgrenzen hinaus vervielfältigen zu können. „Bildung hat nicht so viel mit Intelligenz zu tun, sondern auch viel damit, welche Chancen man im Leben bekommen hat“, betonte Kobus in der Runde. Mentorinnen berichteten, wie oft schon kleine Hürden die Frauen unnötig in ihrem Vorankommen behindern, etwa bei der Unstimmigkeit von Ausweispapieren oder der Anerkennung von Bildungsabschlüssen.
Zum Abschluss erhielten unsere Mentorinnen und Mentees, passend zum Workshop-Thema „Kommunikation“, noch ein Seminar, um sie für den situationsgerechten Einsatz von Sprache zu sensibilisieren und ihnen Hilfsmittel an die Hand zu geben, wie sie im Austausch mit anderen ihre persönlichen Ziele erreichen. Das Workshopthema im kommenden Monat lautet „Familie und Beruf“.