Archiv Details

BNE zum Anfassen: Impulse für Alltag und Bildungssektor gegeben

Mit zwei Veranstaltungen war die noch recht neue sächsische Servicestelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für die Region Chemnitz - Erzgebirge - Mittelsachsen diese Woche mit der Mission unterwegs, BNE erlebbar zu machen.

Am vergangenen Samstag kam eine Gruppe des Mitteldeutschen MINT Kongresses für Lehrkräfte im Rahmen einer Exkursion in die  solaris Jugend- und Umweltwerkstätten (solaris JWS), in denen die  BNE-Servicestelle ansässig ist, in den Genuss, sich Anregungen für ihren Unterricht zu holen (erste zwei Bilder).

Hier wurde u.a. schwerpunktmäßig mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen gearbeitet, zum Beispiel zu der Frage, welche für welche Klassenstufe zur Thematisierung im Unterricht geeignet sind oder wie sich diese sinnvoll und zweckmäßig gruppieren lassen. In der Chemiewerkstatt der solaris JWS stand dann ein Workshop über Eigenschaften, Anwendungen und Recyclingfähigkeit von Kunststoffen auf dem Programm, bei dem die Lehrkräfte selbst aktiv werden und das Thema einmal aus Schülerperspektive betrachten konnten. Auf diese Weise wurde deutlich, wie sich die Nachhaltigkeitsziele praxisnah in den Unterricht einbinden lassen. Der Perspektivwechsel wurde von den Fachkräften sehr gut aufgenommen, bei den Experimenten waren sie mit großem Eifer und beinahe kindlicher Begeisterung bei der Sache.

Gestern wurde dann mit einer Vernissage die sächsische Landesausstellung BNE unter dem Motto „Bildungslandschaften für Morgen. Netzwerke und Strukturen der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen“ mit etwa 25 geladenen Gästen eröffnet. Antje Arnold vom Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V., die die Landesausstellung konzipiert hatte, hob hervor, dass diese erstmals in ihrer knapp 10-jährigen Geschichte nach Bildungsbereichen strukturiert sei, wobei die einzelnen Bereiche nicht hermetisch abgeschlossen zu verstehen sein. Albrecht Handke vom Sächsischen Staatsministerium für Kultur unterstrich unter anderem die Bedeutung von Netzwerken und die Kraft des Gemeinsamen für die Erreichung solch großer, übergreifender Ziele, wie sie mit BNE verbunden sind.

Claudia Stöcker, Koordinatorin der in den solaris JWS ansässigen BNE-Servicestelle, hob die Historie des Geländes als einstiger Produktionsstandort des VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt bzw. Chemnitz hervor und gab einen Einblick in die BNE-bezogenen Aktivitäten der solaris JWS in der jüngeren Vergangenheit. Vor dem abschließenden Ausstellungsrundgang überbrachte Maria Dötzel vom Sächsischen Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft e.V. noch eine gebundene, in zeitgemäßem Deutsch verfasste Abschrift der "Geburtsurkunde" des Nachhaltigkeitsgedankens nach dem in Chemnitz geborenen Kammer- und Bergrat, die der Ausstellung hinzugefügt werden soll und brachte stellvertretend für den Verein ihre Freude zum Ausdruck, dass eine der sächsischen BNE-Servicestellen nach Chemnitz geholt werden konnte.

Die sächsische Landesausstellung BNE ist noch bis einschließlich 25. Oktober 2023 montags bis freitags (außer am 03. Oktober) von 08.00 bis 16.00 Uhr kostenfrei und ohne Anmeldung zu in der Neefestraße 88b besichtigen.

Die Aktivitäten ordnen sich ein in die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit sowie in die Europäische Nachhaltigkeitswoche.