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Für Nachhaltigkeit, soziales Miteinander und Zukunft in Kappel

Was Menschen in ihrem Alltag benötigen, um glücklich zu sein, ist sicherlich sehr individuell. Bezahlbare Energieversorgung und ein soziales Miteinander mit den Menschen im unmittelbaren Umfeld gehören für die allermeisten wohl mindestens dazu.

Im Lichte der damit in Zusammenhang stehenden Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft – demografischer Wandel, umweltfreundliche Heizstoffe und Fahrzeugantriebe, Klimawandel etc. – bot der vergangene Donnerstag mit insgesamt vier Informationsvorträgen und einer anschließenden Diskussionsrunde im  Mehrgenerationenhaus Chemnitz (MGH) einen umfänglichen Rundblick zu Themenkomplexen und Lösungsansätzen.

Ingo Voigtländer etwa, Geschäftsführer im  solaris Unternehmensverbund, berichtete von den Aktivitäten im Projekt „Nach uns die Zukunft: Klima, Demografie und Zusammenhalt im Wandel“*, welches im Rahmen des Programms „Soziale Orte“ des Freistaates Sachsen gefördert wird. Aus diesen Mitteln erhält das MGH eine Wärmepumpe für Heizzwecke und die finanzielle Ausstattung, um einen noch teilweise erhaltenen Energielehrpfad entlang des Hauses zu sanieren, das seit 15 Jahren in Trägerschaft von solaris FZU für intergenerationelle Begegnung im sozial benachteiligten Stadtteil Kappel steht und ein  Kinder- und Familienzentrum, einen  Jugendclub und einen  Stadtteiltreff unter seinem Dach versammelt. Mit Eigenmitteln im Rahmen des Projektes wurde zudem ein Lastenfahrrad angeschafft, welches nicht nur für solaris-Mitarbeiter nutzbar ist, sondern auch an Externe vermietet werden kann.

Im Rahmen dieses zweiten Thementages Energie, der in Kooperation mit der Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz West eG (WCW) und der Stadt Chemnitz organisiert wurde, stellte zudem WCW-Betriebleiter Karsten Sommer von der Stabsstelle Quartiersmanagement Angebote der Energieberatung im Rahmen des Projektes „Kappel wird Lebensquartier“ vor. Thorsten Jahn, Geschäftsführer der AreaCharge GmbH, berichtete von Erfahrungen mit E-Ladeangeboten für Mieterinnen und Mieter im thüringischen Jena, die den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten verschiedener Quartiere Rechnung tragen. Noch im vierten Quartal 2023 sollen solche Lösungen an zwei Standorten in der Irkutsker Straße in Chemnitz installiert werden.

Letztlich gab Prof. Dr.-Ing. Thomas von Unwerth, Leiter der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der Fakultät Maschinenbau der TU Chemnitz, einen Überblick zu Chancen und Bedingungen für die Perspektive von Wasserstoff als möglichem Energieträger der Zukunft im Kontext des Vergleichs mit fossilen Energieträgern und berichtete über laufende und künftige Forschungsaktivitäten in Chemnitz dazu.

In der abschließenden Fragerunde, der sich alle vier Referenten stellten, wurde dann deutlich, was den Menschen unter den Nägeln brennt: Kann man Gasleitungen auch für Wasserstoff nutzen? Gibt es Kooperationen mit dem Fraunhofer Institut? Was gibt es bei diversen Lösungen steuerlich zu beachten? Wie sind Balkonkraftwerke im Kontext dieser Diskussion einzuschätzen? Der anregende Mix aus theoretischem Wissen und Erfahrungsberichten gab allen Anwesenden vielversprechende Impulse für die Zukunft mit auf den Weg.


* Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.