Darin wird ganz klar festgehalten, dass junge Menschen ein gesetzlich geschütztes Recht auf politische Bildung haben, die als Teil der Persönlichkeitsentwicklung empfunden wird. Doch wie und wo werden sie an den Umgang mit demokratischen Entscheidungsprozessen "richtig" herangeführt?
Den Schulen attestiert der Bericht noch einigen Nachholbedarf. Dabei haben zumindest die Kinder und Jugendlichen der aktuellen Generation ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Information und Teilhabe, wie in den Workshops, Gesprächsrunden und Interviews zur Beteiligung der "Betroffenen" an der Erstellung des Berichts deutlich geworden sei. Die Angebote der offenen Kinder- und Jugendhilfe jedoch werden nicht primär mit dem Ziel der politischen Bildung aufgesucht, sondern in erster Linie, um soziale Gemeinschaft zu erleben und Kontakte herzustellen.
Als zentrales Spannungsfeld kritstallisiert der Bericht unter anderem heraus, dass Kinder und Jugendliche vor allem über digitale Angebote erreicht werden können, da diese immer stärker genutzt werden, ein kritischer Umgang mit Inhalten im Internet jedoch Teil der demokratischen und politischen Bildung sein muss. Gerade die digitalen Medien seien es jedoch, die den Kindern während der Corona-Pandemie überhaupt noch flächendeckend Information und öffentliche Meinungsäußerung ermöglichen, wenn Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen geschlossen bleiben müssen.
Besondere Bedeutung gewinnt die politische Bildung von Kindern und Jugendlichen vor dem Hintergrund einer wachsenden Internationalisierung der Gesellschaft - nicht in allen Ländern herrschen die gleichen Demokratieprinzipien vor bzw. werden in gleicher Weise gelebt. Das Verständnis für unterschiedliche Systeme ist eine wichtige Basis für funktionierende internationale Zusammenarbeit.
Welche Forschungsergebnisse der Bericht darüber hinaus zusammengetragen hat und welche Handlungsempfehlungen an die verschiedenen Akteure ausgesprochen werden, können Sie hier ausführlich nachlesen.